Head of Dionysus
From Ostia.
H. 0.48, h. of the head 0.275.This might be the head that Elisa von der Recke saw in the studio of Canova in 1805:
"April 23 [1805]. A rich artistic delight awaited us in Canova's workshop. (...) Canova then led us to the room where the art objects dug up in Ostia are located. Mediocre and perfect; a multitude of heads, hands, feet, bas-reliefs, and remains of building decoration are gathered here; it was like stepping onto the scene where war and destruction left their mark; the artist drew our attention to the variations of taste in the different periods and to the phenomena in the advances and regressions of ancient art; he showed that even among the ancients there were very mediocre workers, and that some of their works that have come down to us have no merit other than that of antiquity. The most excellent of all these Ostian remains is the head of a young Marcus Aurelius. A striking peculiarity is represented by a head of Bacchus, which is not only wreathed with vine leaves, as is fitting, but also adorned with a beard of such leaves, which sprouts from his chin and cheeks. A contemporary artist, thought Canova, would fall into the chastising hands of criticism with an idea of this kind".
"Den 23 April [1805]. Ein reicher Kunstgenuss war uns in Canovas Werkstatt bereitet. (...) Hierauf führte uns Canova in das Zimmer wo sich die in Ostia aufgegrabenen Kunstsachen befinden. Mittelmässiges und Vollkommnes; eine Menge von Köpfen, Händen, Füssen, Basreliefen und Trümmern von Bauzierathen sind hier zusammengetragen; es war als träte man auf den Schauplaz wo Krieg und Zerstörung ihre Spuren zurückgelassen; der Künstler machte uns aufmerksam auf die Abweichungen des Geschmacks in den verschiedenen Zeitabschnitten und auf die Erscheinungen in den Vor- und Rückschritten der alten Kunst; er zeigte, dass auch unter den Alten sehr mittelmässige Arbeiter sich befunden und dass manches von ihren auf uns gekommenen Werken kein anderes Verdienst als das der Alterthümlichkeit habe. Das vorzüglichste unter allen diesen ostiensischen Ueberbleibseln ist der Kopf eines jungen Mark Aurels. Eine auffallende Sonderbarkeit stellt ein Bacchuskopf dar, der nicht nur wie es sich wohl geziemt, mit Weinlaub bekränzt, sondern auch mit einem Barte von solchem Laube, welches ihm aus Kinn und Backen spriesst, geschmückt ist. Ein heutiger Künstler, meinte Canova, würde mit einem Einfalle dieser Art in die züchtigenden Hände der Kritik fallen" (Tagebuch einer Reise durch ein Theil Deutschlands und durch Italien in den Jahren 1804 bis 1806, Berlin 1815, p. 104-105).
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Amelung I.4, p. 784 nr. 691. Photo: Mary-Jane Cuyler.